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Strassenmusik: Tag 1

Autorenbild: SaeschSaesch

Mein Gesangslehrer bemängelt die Intensität meines Gesangs. Dies kann man angeblich, u.A. auf der Strasse lernen. Da ich nicht mehr 20 bin und somit nicht gechillt als Tramper durch die Welt bummeln kann, versuche ich diese Erfahrung nun intensiv, in einer knappen Woche, nachzuholen.


Der Alltag stattet mir immer mal wieder einen Besuch ab und behindert mich in meinem Vorhaben. Aber mittlerweile bin ich gefestigter und falle nicht mehr ganz so leicht aus dem Umsteiger-Groove. So starte ich also mit drei Tagen Verspätung in die Strassenmusikwoche. Das Ziel ist schlicht und einfach, in die Wärme zu fahren. Schliesslich laden die hiesigen Temperaturen nicht gerade zum Verweilen im Freien ein, was hierzulande die Passanten rar werden lässt. Nach den aktuellen Wetterangaben, müsste es bereits in Montpellier, warm genug sein. Spanien ist zwar wärmer, dafür sind da die Gesetze strenger. Angeblich werden in Spanien die Instrumente sehr schnell konfisziert. Ich musiziere ohne Bewilligung. Denn wer weiss schon, ob zum Erlernen der gewünschten musikalischen Intensität, auch der Nervenkitzel erwischt zu werden, notwendig ist? Zudem sollen anscheinend in Frankreich diejenigen Strassenmusiker die gut genug spielen, toleriert werden. Allein schon um auch diese Hürde zu nehmen, spiele ich ohne Bewilligung.

Im Hotel angekommen recherchiere ich über Montpellier, um morgen dann sofort loslegen zu können. Zumindest ist dies mein Vorsatz. Ausserdem erhoffe ich mir, angeregt durch die Erlebnisse auf der Strasse sowie durch die ausgefallene Bleibe, endlich meine seit Wochen andauernde Schreibblockade, zu lösen.

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